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Lissabon stand schon lange auf meiner Wunschliste für Reiseziele. Erstens, weil ich noch nie in Portugal war, zweitens weil es die westlichste europäische Hauptstadt ist und drittens weil es schon seit meiner Kindheit, als hungernde, österreichische Kinder im vom Krieg verschonten Portugal aufgepäppelt wurden, ein geheimnisvolles Image hatte.

Bodenmosaik auf der Praca D. Pedro IV, genannt Rossio

Bodenmosaik auf der Praça D. Pedro IV, genannt Rossio

Mein erster Anlauf 2008 wurde vom Flugplan vereitelt, die billigen Direktflüge von Stuttgart wurden eingestellt. Ich habe dann verfolgt, ob es neue Flüge gibt und siehe da, im Sommerflugplan ist dann Lissabon wieder aufgetaucht. Also habe ich gleich gebucht, Flug bei GermanWings, Hotel via HRS. Eine Bekannte aus Tübingen war auch in Lisboa, und das erleichterte mir die Entscheidung. Es ist immer gut, im Ausland jemand Vertrauten zu haben, besonders, wenn man selbst die Sprache (in diesem Fall Portugiesisch) nicht spricht. So wurde dann Lissabon mein Entdeckungsreiseziel 2009.

Lissabon Altstadt (Baixa)

Lissabon Altstadt (Baixa)

Ich war eine Woche vor Ostern (2.4. - 9.4.2009) da. Etwas später wäre besser gewesen, haben mir alle gesagt. Es war noch empfindlich kalt, am Morgen unter 10 Grad, tagsüber meist unter 20 Grad. In der prallen Sonne konnte es an windgeschützten Plätzen zwar schon unangenehm heiß werden, aber der stets vorhandene Wind war sehr frisch und hat das Sitzen im Freien entweder unmöglich oder doch zumindest unangenehm gemacht.

Lissabon Altstadt

Lissabon Altstadt

Lissabon ist zwar eine südliche Stadt, fast so weit im Süden wie Athen, aber es liegt nicht an der warmen Badewanne Europas, dem Mittelmeer, sondern nur wenige Kilometer vom kühlen Atlantik entfernt. Also im Zweifel warme Kleidung mitnehmen, ich hatte zu wenig davon dabei.

Otto Buchegger, Autor und Fotograf

Otto Buchegger, Autor und Fotograf dieses Reiseberichts aus Lissabon

Lissabon ist kein guter Platz zum Überwintern. Schlechte Bausubstanz und fehlende Heizungen, verbunden mit der Feuchte, die vom Meer kommt, können dazu führen, dass man dort mehr  - als in auf Winter eingestellten nordischen Ländern - friert. Beliebt sind auch hier Unterkünfte, die von Deutschen gebaut worden sind, dort gibt es wenigstens ordentliche Heizungen.

Sehenswürdigkeiten

Die Liste der Höhepunkte stammt aus Wikipedia. Ich gebe hier gerne zu, dass ich nicht alle besucht habe, man sieht es an den fehlenden Fotos, aber dafür war ich dreimal auf dem Castelo, weil es mir so gut gefallen hat und habe die Fahrt mit der Linie 28 zu verschiedenen Tageszeiten in beide Richtungen unternommen!

Torre de Belém (Weltkulturerbe)

Der Torre de Belém, der im gleichnamigen Stadtteil an der Tejomündung liegt, ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Lissabons. Der Wachturm wurde während der napoleonischen Invasion zerstört und 1846 rekonstruiert. Neben dem nahegelegenen Mosteiro dos Jerónimos (Hieronymus-Kloster) gehört er zu den wenigen herausragenden Bauwerken des „manuelinischen Stils“, die das Erdbeben von Lissabon überstanden haben.

Torre de Belém

Torre de Belém

Torre de Belém

Torre de Belém

Mosteiro dos Jerónimos (Weltkulturerbe)

Das Mosteiro dos Jerónimos („Hieronymus-Kloster“) liegt im Stadtteil Belém. Neben den Königsgräbern befindet sich hier auch die Grabstätte des bekannten Seefahrers Vasco da Gama. Das Kloster gilt als bedeutendster Bau der Manuelinik, einer portugiesischen Variante der Spätgotik, die auch einige Elemente der Renaissance enthält.

Hieronymus-Kloster

Hieronymus-Kloster

Kloster São Vicente de Fora

Das Kloster von São Vicente de Fora ist ein manuelinischer, ursprünglich romanischer Komplex in Lissabon. Das erste Kloster wurde 1147 als Augustinerkloster außerhalb der Stadtmauern gegründet und dem heiligen Vinzenz von Saragossa gewidmet.

Padrão dos Descobrimentos

Das Denkmal steht im Stadtteil Bélem am Ufer des Flusses Tejo. Es wurde 1960 unter dem Salazar-Regime erstellt, genau 500 Jahre nach dem Tode von Heinrich dem Seefahrer. Es soll die alten Zeiten der Seefahrernation Portugal glorifizieren.

Padrão dos Descobrimentos

Padrão dos Descobrimentos

Padrão dos Descobrimentos

Catedral Sé Patriarcal (Kathedrale in Lissabon)

Die Kathedrale ist die Hauptkirche der Stadt Lissabon und die Kathedrale des Patriarchats von Lissabon.

Kathedrale Sé in Lissabon

Kathedrale Sé in Lissabon

Convento do Carmo

Das Convento do Carmo ist ein in den Jahren 1389 bis 1423 von Nuno Álvares Pereira errichtetes Kloster des Karmeliter-Ordens. Die Karmeliter-Kirche galt als ein Prachtexemplar der Lissabonner Gotik. Durch das Erdbeben von 1755 wurde das Kloster stark zerstört. Heute sind nur noch die Ruinen zu besichtigen, in denen ein archäologisches Museum ist.

Convento do Carmo

Convento do Carmo

Convento do Carmo

Avenida da Liberdade

Die Avenida da Liberdade ist eine am Vorbild der Pariser Avenue des Champs-Elysées orientierte Prachtstraße in Lissabon. Sie verbindet die nach dem Erdbeben von 1755 angelegte Unterstadt (Baixa) mit den höher gelegenen Stadtvierteln im Norden und fand ab Beginn des 20. Jahrhunderts in den Avenidas Novas ihre Fortsetzung. Ein erstes Teilstück der Avenida wurde 1882 zum 100. Jahrestag des Todestages des Marques de Pombal und des ihm gewidmeten Rundplatzes eingeweiht.

Avenida da Liberdade

Avenida da Liberdade

Miradouros

Mit Miradouro bezeichnet man im Portugiesischen allgemeinen einen Aussichtspunkt. Die Miradouros zählen zu den schönsten Plätzen der Stadt. Diese liegen auf den Erhebungen ringsum und geben einen wundervollen Blick auf die Altstadt und den Tejo frei.

Castelo

Bairro Alto

Das Bairro Alto (Oberstadt) ist ein Stadtteil von Lissabon, der sich oberhalb des Geschäftsviertels Baixa (Unterstadt) befindet. Es ist vor allem wegen seines Nachtlebens bekannt.

Bairro Alto

Bairro Alto

Bairro Alto

Bairro Alto, der berühmte Dichter Fernando Pessoa mit Otto Buchegger

Bairro Alto

Bairro Alto

Bairro Alto

Castelo de São Jorge

Das Castelo de São Jorge ist eine Burgruine in Lissabon.

Castelo de São Jorge

Castelo de São Jorge

Castelo de São Jorge

Castelo de São Jorge

Eléctrico 28

Die Eléctrico ist die traditionelle Straßenbahn Lissabons. Die Linie 28 fährt ausschließlich durch die Altstadtviertel der Stadt.

Linie 28

Linie 28

Linie 28

Elevador de Santa Justa

Der Elevador de Santa Justa, auch Elevador do Carmo genannt, ist ein 45 Meter hoher Personenaufzug, der im Stadtzentrum von Lissabon den Stadtteil Baixa mit dem höhergelegenen Stadtteil Chiado verbindet.

Elevador de Santa Justa

Elevador de Santa Justa

Elevador de Santa Justa

Museu Calouste Gulbenkian

Das Museu Calouste Gulbenkian ist das wichtigste Kunstmuseum der Stadt. Das Gebäude des Gulbenkian-Museums entstand von 1964 bis 1969 und wurde 1984 um das Museum für Moderne Kunst erweitert.

Oceanário de Lisboa

Das Oceanário de Lisboa ist das zweitgrößte Ozeanarium weltweit. Es befindet sich im Park der Nationen.

Torre Vasco da Gama

Der Vasco-da-Gama-Turm ist ein Aussichtsturm in Stahlfachwerkbauweise, der 1998 für die Weltausstellung erbaut wurde und mit 145 Metern das höchste Bauwerk Portugals ist.

Aqueduto das Águas Livres

Das Aqueduto das Águas Livres hat eine Länge von 19 km und erstreckt sich von Queluz über Caneças bis zum Lissabonner Stadtteil Amoreiras. Dieser Aquädukt gehört zu den weltweit größten Bauten dieser Art. Am imposantesten ist das Aquädukt im Alcântara-Tal, über welches er sich in 14 gotischen Bögen hinüberspannt.

Praça de Touros do Campo Pequeno

Stierkampfarena mit Einkaufszentrum im Untergeschoß

Campo Pequeno

Campo Pequeno

Seniorenfreundlichkeit

Damit kann Lissabon, wie andere prominente Orte auch (z.B. Rom, Florenz), leider nicht punkten. Hauptgrund ist die Topographie, es ist sehr hügelig, unzählige Treppen mit hohen Stufen. Schlechtes Pflaster, man muss immer auch auf den Boden schauen, will man nicht stolpern. Der typische und sehr schmucke Steinboden ist extrem rutschig bei Nässe. Aber auch bei Trockenheit rutschen bremsende Autos wie auf Glatteis, also immer genügend Abstand halten.

Pflaster

Pflaster

Handläufe sind zwar vorhanden, aber für Leute meiner Körpergröße unbrauchbar, weil 20 - 30 cm zu niedrig. Die Durchschnittsgröße der Portugiesen scheint zwischen 150 und 170 cm zu sein.

Stiege

Stiege

Hohes Diebstahlrisiko. Diese Warnung spreche ich deshalb aus, weil auch in meinem persönlichen Bekanntenkreis jemand beklaut wurde. Dies war leider in Lissabon - ähnlich wie in Barcelona - der Fall.

Wenige Toiletten und diese auch noch schlecht beschildert. Reiseführer empfehlen, diesen offensichtlichen Mißstand beschönigend, doch einfach in die Cafés oder Restaurant zu gehen und dort nach der "casa de banho" zu fragen. Leider funktioniert das in der Praxis schlecht, Nichtkunden werden häufig mit Schildern abgewiesen. Und wer vor 10h morgens unterwegs ist, wird keine offenen Einrichtungen dieser Art finden.

Beschriftung im Bahnhof

Beschriftung im Bahnhof

Positiv für Senioren (über 65) sind die hohen Rabatte bei Eintritten (oft gratis) oder Bahnfahrten (halber Preis). Diese sind notwendig, weil die Renten und Pensionen in Portugal so niedrig sind und davon profitieren auch die Touristen. Also immer den Personalausweis dabei haben (und den Pass im Hotelsafe lassen, falls der Ausweis geklaut wird, sonst wird die Rückreise schwierig).

Bairro Alto

Bairro Alto

Die Portugiesen sind ausgesprochen freundlich und auch rücksichtsvoll. Für eine Großstadt (mit einer halben Million im Zentrum und bald 3 Millionen im Ballungsgebiet) ist dies ziemlich ungewöhnlich.

Bei warmem Wetter gibt es genügend Sitzplätze, in manchen Parks (z.B. Praça Alegria) sogar Trinkwasserbrunnen. Das Verkehrsnetz ist dicht und auch nicht teuer, ein Pluspunkt für Seniorenfreundlichkeit.

Trotzdem ist für mich Lissabon insgesamt nicht seniorenfreundlich, vor allem wegen der schlechten Bodenbeschaffenheit, der schwierigen Topographie und dem Mangel an Toiletten. Auch Rollstuhlfahrer haben ihre Probleme. Ich habe einen lange Zeit auf seinem Weg durch die Altstadt beobachtet. Besonders das Überqueren der Strassenbahngeleise war sehr schwierig.

Empfehlung

Lissabon ist eine schöne Stadt, die man gesehen haben soll, vielleicht bevor man schon am Stock geht. Hauptargumente für einen Besuch:

Allgemeine Bemerkungen

Lissabon ist eine Grossstadt und als solche nicht durch einen Besuch allein
zu verstehen. Grundkenntnisse in (europäischem) Portugiesisch machen den Aufenthalt angenehmer.

Fast alle Portugiesen, mit denen man als Tourist zu tun hat, sprechen englisch. In meinem Hotel kamen die meisten Fremden aus Deutschland.

Lissabon scheint besonders attraktiv für weibliche Touristen zu seien. Das Verhältnis Frauen zu Männer war etwa 3:1 (während meines Aufenthalts in der Karwoche 2009). Warum dies so ist, weiß ich nicht. Liegt es vielleicht doch an dem Roman Nachtzug nach Lissabon (dessen Lektüre ich nach 100 Seiten abgebrochen habe, weil er mir zu langatmig war)?

Auch zu Lissabon würde der frühere Münchner Slogan "Weltstadt mit Herz" gut passen. Trotz vieler Einwohner ist das Tempo in der Stadt angenehm geblieben. Man hat den Eindruck, die Leute kennen und unterstützen einander.

Lissabon wird von Billigairlines bedient, ein großes Plus fürs Stadtmarketing.

Der Handel scheint fest in chinesischer Hand zu sein (wie in Barcelona). Man findet damit fast um die Uhr offene Geschäfte, was für Touristen angenehm ist.

Öffentliche Uhren gehen entweder ungenau oder gar nicht.

Wenige Internet Hotspots.

Preisniveau ist fürs Essen, Textilien und Lederwaren niedriger als in Deutschland, ansonsten sind die Preise vergleichbar.

Gute öffentliche Verkehrsmittel (eine Fahrt kostet 1,40€ / 2009)

Menschen mit einer Körpergröße von 1.80m und mehr werden sich auf zu niedrige Geländer, zu niedrige Handläufe und für sie unlesbare Schilder einstellen müssen.

Es wird immer noch viel an der Infrastruktur gebaut. Man muss also damit rechnen, dass man manche Sehenswürdigkeiten nicht erreichen oder sehen kann. Während meines Aufenthalts 2009 war die berühmte Praça do Comércio eine einzige Baustelle für die Kläranlage, die es bisher nicht gab.

Danke

Vielen Dank an eine Tübingerin, die in Lissabon wohnte. Sie hat mir nicht nur viel erklärt und gezeigt, sondern mit netter Gesellschaft, intelligenter Konversation und humorvoller Unterhaltung den Aufenthalt sehr bereichert!

Danke auch an ihre portugiesischen Freunde, die mich mit dem Auto durchs Land gefahren haben und mir sympathisch und großzügig die Lebensart Portugals nahe gebracht haben.


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